Wer Igor Levit mit Beethoven hört, wird auf musikalische Erkundungsgänge durch ein sehr dicht bebautes Terrain geführt. An jeder Wegbiegung fesselt das Publikum eine unerwartete Attraktion, alles ist da in seiner Innigkeit, Größe, dem tiefen, ethischen Ernst. Und wirkt dennoch nah, zugänglich, vollkommen gegenwärtig. Das gilt auch, wenn er sich eines – eigentlich nicht für Klavier komponierten – Werkes wie der raumgreifenden »Eroica« annimmt. In dieser Sinfonie, die Franz Liszt für Klavier transkribierte, gibt Beethoven sich so direkt, so spontan und physisch wie das Leben selbst. Aber eben auch so existenziell und unbequem, wie die Dinge, die unser Glück und unsere Sorgen bestimmen. Denn Igor Levit erreicht jene magische Balance zwischen den sprechenden Details und der Sinnfälligkeit des großen Ganzen, die den Klassiker Beethoven ausmacht.
Johannes Brahms Sechs Klavierstücke op. 118
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« (Bearbeitung von Franz Liszt S. 464/3)
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